Wenn Veränderung nicht gelingt – und warum genau das der Anfang ist
- jonathanfröhlich
- 19. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juni
Vielleicht hast du das auch schon erlebt:
Du weißt, dass etwas in deinem Leben anders sein könnte – vielleicht sogar anders sein sollte.
Du hast viele kluge Ratschläge gehört. Du kennst die Theorie.
Vielleicht hast du sogar schon gespürt, wie befreiend es sein könnte, wenn du loslässt, aufhörst, dich annimmst, vergeben lernst.
Und trotzdem tust du es nicht.
Trotz allem Wissen.
Trotz aller Einsicht.
Trotz allem, was du schon gelesen, gehört, ausprobiert hast.
Du bleibst im Muster.
Du hältst an der Gewohnheit fest.
Du ärgerst dich weiter. Du kiffst weiter. Du kämpfst weiter.
Und tief in dir fragst du dich:
„Was stimmt nicht mit mir? Warum mache ich das immer noch?“
Ich möchte dir heute etwas sagen, das vielleicht entlastet:
Du musst gerade nichts verändern.
Nicht, weil Veränderung schlecht wäre –
sondern weil echte Veränderung nicht durch Druck entsteht,
sondern durch Klarheit und Reife.
Der Unterschied zwischen Wissen und innerer Reife
Wir alle tragen viele gute Ideen in uns:
Dass es gesünder wäre, sich anders zu ernähren.
Dass man loslassen müsste.
Dass es besser ist, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.
Dass Verurteilung nichts bringt.
Dass man sich selbst annehmen sollte.
Und trotzdem – tun wir es nicht.
Weil es einen Unterschied gibt zwischen Wissen und Erkenntnis.
Zwischen etwas verstanden haben und wirklich bereit sein.
Nur weil du weißt, dass es eine andere Möglichkeit gibt,
heißt das nicht, dass du schon bereit bist, dich für sie zu entscheiden.
Warum?
Weil das Alte – so anstrengend es ist – oft noch einen Sinn erfüllt.
Es schützt, es betäubt, es gibt Halt.
Und solange du nicht wirklich gesehen hast, dass dir dieses Verhalten mehr schadet als nützt,
bleibst du (unbewusst) dabei.
Das ist kein Fehler.
Das ist menschlich.
Und oft sogar notwendig.
Der erste Schritt ist nicht das Aufhören – sondern das Erlauben
Viele Menschen versuchen, sich zu verändern, indem sie gegen sich arbeiten:
„Ich muss jetzt aufhören zu kiffen.“
„Ich darf mich nicht mehr über andere ärgern.“
„Ich muss mich endlich annehmen.“
Aber wenn Veränderung mit Druck beginnt, entsteht kein Wandel –
sondern noch mehr Spannung.
Der Weg beginnt an einer ganz anderen Stelle:
In dem Moment, in dem du dir erlaubst, dass du gerade nicht bereit bist.
Wenn du sagen kannst:
„Ich kiffe – und ich bin gerade nicht bereit, damit aufzuhören. Und das ist okay.“
oder
„Ich ärgere mich – und ich merke, dass ich noch nicht loslassen kann. Und ich mache mich dafür nicht mehr fertig.“
– dann geschieht etwas Entscheidendes:
Der innere Kampf hört auf.
Und plötzlich entsteht Raum:
Raum für Beobachtung
Raum für Ehrlichkeit
Raum für echte Einsicht
Du kannst beginnen zu spüren:
Warum du tust, was du tust
Was dir das Verhalten gibt
Wovor es dich schützt
Was du eigentlich suchst
Und aus diesem Raum heraus entsteht manchmal zum ersten Mal etwas, das du bisher nur „verstanden“ hast:
Die innere Gewissheit, dass du nicht mehr so weitermachen willst.
Nicht, weil du musst –
sondern weil du wirklich spürst, dass das Alte vorbei ist.
Wahre Veränderung braucht kein Müssen. Sie kommt von allein – wenn du bereit bist.
Solange das Alte dir irgendwie dient, darf es bleiben.
Solange du dich verurteilst, weil du „es noch nicht schaffst“, hältst du dich in der Schleife.
Solange du glaubst, du müsstest dich verändern, wird es schwer bleiben.
Wenn du aber beginnst, da zu sein, wo du wirklich bist – mit allem, was du bist –
dann beginnt etwas in dir, sich zu bewegen.
Nicht weil du dich antreibst.
Sondern weil du dich ernst nimmst.
Weil du deinem inneren Tempo vertraust.
Fazit: Du bist nicht falsch. Du bist auf dem Weg.
Vielleicht brauchst du diesen Satz gerade:
Du bist nicht falsch, weil du dich noch nicht verändert hast.
Du bist nicht zu langsam. Du bist nicht gescheitert.
Du bist genau da, wo du gerade sein musst, um den nächsten echten Schritt zu gehen.
Wissen ist gut.
Aber Selbstannahme ist besser.
Denn sie ist der Boden, auf dem Erkenntnis wächst.
Und aus Erkenntnis entsteht Freiheit.
Und aus Freiheit entsteht Veränderung – ganz von allein.
Wenn du dir einen Raum wünschst, in dem du genau so sein darfst wie du bist,
ohne Druck, ohne Bewertung, ohne Tipps, die du nicht hören willst –
dann begleite ich dich gern.
Nicht, um dir zu sagen, was du tun sollst,
sondern um dir zu helfen, zu hören, was deine innere Stimme längst sagt.
Du bist bereit –
nicht, weil du perfekt bist,
sondern weil du ehrlich bist.
Jonathan
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